Keine Bilder!

Mit Spektakel an die Spitze

Ihre Heimstärke stellten die Stäfner auch im neuen Jahr unter Beweis. Bei ihrem ersten Auftritt auf dem Frohberg im 2020 deklassierten sie den HS Biel 41:31.
Noch vor zwei Wochen hatten sich die Gelbschwarzen auswärts gegen die Berner Seeländer schwer getan und bloss 31:29 gewonnen. Im Rückspiel, das von den EM-Schiedsrichtern Arthur Brunner und Morad Salah geleitet wurde, waren sie – mit Ausnahme der Startphase – jederzeit Herr der Lage. Die ersten fünf Angriffe der Gäste endeten allesamt mit einem Torerfolg. An der mangelnden Unterstützung von den Rängen lag es nicht. Das Publikum und die überzähligen Spieler skandierten – unterstützt durch mehrere Trommeln – lautstark «defense, defense».
Weil sich die Stäfner in der Offensive aber noch länger keine Blösse gaben, stand es nach elf Minuten, als Biels Coach Christoph Krauer sein erstes Time-out nahm, 8:5. Bis die Berner Seeländer erstmals einen Angriff der Stäfner abwehren konnten, verstrichen fast 20 Minuten. Goalie Christoph Baillif parierte beim Stand von 14:9 einen Drehballversuch von Roger Bleuler, der zuvor mittels spektakulärem Flieger erfolgreich gewesen war.
«Sie haben härter gedeckt als wir», befand Dominik Mächler, der Wädenswiler Kreisläufer in Diensten Biels. «Wir vermochten heute nicht dagegen zu halten», strich er den Unterschied zum Hinspiel vor zwei Wochen hervor. Und schliesslich hätten sie zu viele Fehler begangen, was wohl auch mit den schwindenden Kräften zusammenhing.
Offensivfeuerwerk
Während die Bieler praktisch mit dem selben Personal in die zweite Halbzeit steigen mussten, wechselten die Einheimischen munter durch und ihre Flügelzange ganz aus. Die frischen Francesco Ardielli und Noam Leopold sorgten sogleich für mächtig Dampf und Spektakel. Zweiterer stand nach 30 Minuten Einsatzzeit bei neun Treffern aus zehn Versuchen. «Heute habe ich den Flow gefunden», sagte der 17-Jährige strahlend. Dass er vom Team das Vertrauen bekomme, habe ihm dabei geholfen. «Zuletzt hatte ich mich selbst zu stark unter Druck gesetzt, jetzt habe ich zur Leichtigkeit zurückgefunden.» Einen spektakulären Wurf nach dem anderen zauberte der Junioren-Nationalspieler aus dem Hut.
So gut Leopold sich offensiv in Szene zu setzen vermochte, so gross ist sein Steigerungspotential in der Verteidigung. «Als Junior hiess es einfach, stell dich hinten an den Flügel. Erst in der Nati, der Academy und im NLB-Team wurde mir bewusst, was in der Defensive von mir verlangt wird», erklärt der neunfache Torschütze, der an der Suisse Handball Academy in Schaffhausen trainiert. Stäfas Trainer Philipp Seitle beorderte den Jungspund während der Partie denn auch mehrfach für Instruktionen an die Seitenlinie.
Wegen der Tordifferenz
Die hohe Anzahl der Gegentreffer war in der mit Abstand torreichsten Partie dieser Spielzeit – im Schnitt schlug es alle 50 Sekunden ein – allerdings der einzige Wermutstropfen aus Stäfner Sicht. Erst einmal hatten sie in dieser Saison so viele Tore kassiert, bei der 29:31-Niederlage zum Auftakt in Kreuzlingen.
Der Kantersieg katapultierte die Gelbschwarzen zurück an die Tabellenspitze. Weil der bisherige Leader Baden der SG Wädenswil/Horgen unterlag, zogen die Stäfner wegen der deutlich besseren Tordifferenz an den nun punktgleichen Aargauern vorbei. Biel hingegen rutschte wegen der gegenüber Steffisburg nun schlechteren Tordifferenz unter den Strich. Der Abstiegskampf werde hart, ist sich Dominik Mächler bewusst. «Aber es gibt nichts anderes, als einfach weiter zu kämpfen», sagt der 29-Jährige, der für eine Pharma-Firma in Bern arbeitet.

Telegramm
NLB: Handball Stäfa - HS Biel 41:31 (20:14)
Frohberg. 410 Zuschauer. SR: Brunner/Salah. - Torfolge: 1:2, 4:5, 8:5, 9:7, 12:7, 17:10, 20:14; 22:14, 29:19, 32:24, 38:26, 41:31. - Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Stäfa, 1-mal 2 Minuten gegen Biel. - Stäfa: Murbach (5 Paraden)/Frei (ab 31./8); Bleuler (4), Bächtiger (1), Affentranger, Ardielli (1), Maag (1), Vernier (2), Brunner (5), Schwander (3), Sarac (10/7), Leopold (9), Barth (2), Fukuda (3). - Bemerkungen: Stäfa ohne Zimmermann (verletzt). Time-outs: Stäfa (23./15:10); Biel (11./8:5, 41./27:17). 40. Frei hält Penalty von Trummer (26:17). 60. Baillif hält Penalty von Sarac (41:31).

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